© Neda Navaee, 2021
Eres Holz, geboren 1977 in Rechovot (nahe Tel Aviv), ist ein international gefragter Komponist, dessen Werke für ihre intensive Klangsprache und die emotionale Kraft bekannt sind. Seine Kompositionen thematisieren existenzielle Fragen des menschlichen Daseins und verbinden algorithmische Prozesse mit der Erweiterung klanglicher Möglichkeiten durch Live-Elektronik.
Eres Holz wurde 1977 nahe Tel Aviv, in Rechovot, geboren. Von 1998 bis 2002 absolvierte er ein Bachelor-Studium im Fach Komposition bei Ruben Seroussi an der Buchmann-Mehta School of Music der Tel Aviv Universität. Er schloss sein Studium mit ‚magna cum laude‘ ab. Während des Studiums wurde er durch ein Begabtenstipendium der Tel Aviv Universität gefördert. Von 2004 bis 2012 folgte ein Diplom- und Masterstudium im Fach Komposition bei Hanspeter Kyburz sowie in Computer-Musik bei Wolfgang Heiniger an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Schwerpunkt seiner Masterarbeit war die theoretische sowie künstlerische Forschung zu algorithmischen Prozessmodellen beim Komponieren.
Eres Holz ist freischaffender Komponist. Zudem ist er in der Lehre tätig und immer wieder in musikpädagogischen Zusammenhängen aktiv. 2022 erhielt er eine Dozentur beim Bundeswettbewerb Jugend komponiert. Seit 2008 wirkt er als Dozent im Fach Algorithmische Komposition und seit dem Sommersemester 2019 zudem als künstlerischer Projektleiter (mit der Software für Musik und Multimedia Max/MSP) an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. 2008 war er Lehrbeauftragter für Algorithmische Komposition an der Universität der Künste Berlin. 2008 assistierte er bei dem von IRCAM koordinierten ECMCT-Projekt (European Course for Musical Composition and Technologies) an der Technischen Universität Berlin. 2011 bis 2012 war er künstlerischer Leiter im Team der Kurt-Schwitters-Schule im Rahmen des musikpädagogischen Projektes Querklang: ein Kooperationsprojekt der Universität der Künste Berlin in Zusammenarbeit mit dem Festival für zeitgenössische Musik MaerzMusik. Im Rahmen des Education-Programms der Berliner Philharmoniker war er 2011 Korrepetitor beim Theater Hans Wurst Nachfahren und bis 2018 arbeitete er dort als Klangregisseur.
Eres Holz erhält regelmäßig Stipendien, Aufträge und Preise. Sein Doppelalbum Touching Universes war 2023 in drei Kategorien für den OPUS Klassik nominiert: "Komponist des Jahres", "Kammermusikeinspielung" und "Neue Klassik". 2024 erschien sein drittes Album DEATH bei Neos, zuvor Klangrede (2016, Bastille Musique) und Denkklänge (2013, Wilhelm Fink Verlag). 2020 und 2021 wurden seine MACH-Kompositionen vom Musikfonds e.V. und der GEMA gefördert. 2017 war er Composer in Residence des Deutschlandfunks und der Kunst-Station Sankt Peter in Köln. 2013, 2014 und 2015 erhielt er Kompositionsstipendien des Berliner Senats. 2014 wurde seine Komposition Vier Schatten für Blechbläserquintett beim Carl von Ossietzky – Kompositionspreis ausgezeichnet. 2012 erhielt er das Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats an der Cité Internationale des Arts in Paris. 2012 wurde er für den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Nachwuchsförderung nominiert. In den Jahren 2005, 2008 und 2010 wurde er mit Preisen in der Kategorie Komposition beim Hanns-Eisler-Preis für Komposition und Interpretation zeitgenössischer Musik ausgezeichnet.
Seine Werke werden bei internationalen Podien und Festivals neuer Musik von namhaften Musiker*innen aufgeführt, u. a. beim Traiettorie Festival, Parma, Italien | Gare du Nord, Basel, Schweiz | Konzerthaus Wien, Österreich | Impuls Festival, Graz, Österreich | Tonedmelisma, Istanbul, Türkei | Ultraschall, Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Berlin | Ars Nova, Südwestrundfunk (SWR) | Südseite nachts – Musik der Jahrhunderte, Stuttgart | TonLagen, Hellerau | Forum neuer Musik, Deutschlandfunk (DLF), Köln | Klangwerkstatt Berlin | ZKM, Karlsruhe | Unerhörte Musik, Berlin | Impuls Festival, Sachsen-Anhalt | Staatsoper im Schiller Theater, Berlin | Konzerthaus Berlin | ZeitGenuss, Karlsruhe | Podium Worpswede e.V. | PODIUM Esslingen | Theater und Musik in Ahrensburg e.V. | Totally-Trumpet, Akademie der Künste Berlin. Auf ARD, Deutschlandradio (DLR), Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur, Südwestrundfunk (SWR), Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Radio Bremen, Hessischer Rundfunk (HR), Bayerischer Rundfunk (BR), sowie dem Österreichischen Rundfunk (ORF) und dem Israelischen Kol Ha'Musica wurden ausführliche Porträtsendungen ausgestrahlt.
Seit 2014 ist Holz Mitglied der Akademie Deutscher Musikautoren. 2015, 2016, 2017 und 2018 war er Juror der Initiative Neue Musik Berlin e.V. 2020 wurde er vom Senat von Berlin als Juror für die Förderung von Arbeitsstipendien in der ernsten Musik berufen.
Eres Holz lebt und arbeitet in Berlin.